Exkursion zur Gedenkstätte Buchenwald und Kulturstadt Weimar – zwischen deutscher Kulturgeschichte und nationalsozialistischer Schreckensherrschaft

22.01.2020 - Die Zehntklässler der Realschule Erndtebrück besuchten Ende Januar passend zum 75 Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz die Gedenkstätte Buchenwald und die Kulturstadt Weimar.


Zu Beginn der Exkursion, die im Geschichts- und Religionsunterricht vor- und nachbereitet wird und fest im Schulprogramm der Realschule Erndtebrück verankert ist, wurde den Schülerinnen und Schülern ein Einführungsfilm gezeigt. Dabei erhielten sie nicht nur einen Überblick über die Historie des Konzentrationslagers Buchenwald, sondern bekamen auch Zeitzeugenberichte ehemaliger Gefangener dargeboten, die über ihre Zeit im Konzentrationslager Buchenwald berichten. Anschließend begann die Führung durch das ehemalige Lager. Auf dem Appellplatz erhielten die Schülerinnen und Schülern einen ersten Eindruck vom Lager. Dann ging es weiter zum sogenannten „Carachoweg“, den die Häftlinge auf ihrem Weg zum Lager beschreiten mussten. Bereits auf ihrem Weg ins Lager wurden sie geschlagen, gedemütigt und ermordet. Der angrenzende Kommandantur-Bereich zeigte deutlich, dass die dort ausgeübte Gewalt geduldet, wenn nicht sogar erwünscht war.

Die nächste Station der Führung war das Torgebäude mit dem dazugehörigen Arrestzellenbau. Vor allem das Eingangstor löste bei vielen Schülern ein mulmiges Gefühl aus. Die Inschrift „JEDEM DAS SEINE“ sollte den Gefangenen verdeutlichen, dass sie ihre grausame Situation selbst zu verantworten hatten.

Anhand einer Rekonstruktion des ehemaligen Lagers wurden den Schülerinnen und Schülern die immensen Dimensionen der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik verdeutlicht. Auch der Steinbruch, das „kleine Lager“, in denen Menschen unter grausamen Bedingungen zu Tode kamen und die sogenannte Blutstraße, die von ehemaligen Häftlingen erbaut wurde, wurden besichtigt.

Besonders erschreckend waren die eigens konstruierten Erschießungsanlagen, auf denen zahlreiche russische Kriegsgefangene getötet wurden. Das gleiche galt für das besichtigte Desinfektionsgebäude und das Krematorium. Der Ort, die beißende Kälte, verbunden mit einer unheimlichen Stille, hinterließ einen prägenden und zugleich beängstigenden Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern. Vor allem das Zitat eines ehemaligen Häftlings „Die Freiheit führt nur durch den Kamin des Krematoriums“ verdeutlichte die ausweglose und grausame Situation der Häftlinge, die mit Worten kaum zu beschreiben ist.

 

Einen Kontrast zur nationalsozialistischen Schreckensherrschaft am Ettersberg bot der anschließende Besuch der Kulturstadt Weimar. Hier erkundeten die Schülerinnen und Schüler die erfolgreiche deutsche Kulturgeschichte. 

« Zurück zur Übersicht

Unsere Kooperationspartner


developed by IT58 GmbH